US-Musikverband will Filesharer nicht mehr klagen

was allerdings die Alternative ist ein Wahnsinn!

Die Musik-Branche will sich auf effektivere Methoden zur Bekämpfung von Musik-Piraterie konzentrieren – Filesharern soll Internet-Zugang gesperrt werden

Im Feldzug der Musik-Industrie wurden in den USA seit 2003 rund 35.000 Personen verklagt. Alleine, gebracht soll es bislang wenig haben, wie Kritiker anmerken. Und die Branche habe einen schweren Image-Knacks davongetragen, woran auch Klagen gegen ein 13-jähriges Mädchen und einen Toten ihr Scherflein beigetragen hätten. Doch nun will die Musik-Industrie offenbar einlenken und die massenhaften Klagen stoppen, wie das Wall Street Journal berichtet.

Internet-Zugang sperren

Der US-Branchenverband Recording Industry Association of America (RIAA) will stattdessen die Zusammenarbeit mit Internet Service Providern (ISP) verstärken und E-Mails versenden, wenn Nutzer Musik im Web illegal zur Verfügung stellen. Die Provider sollen die Kunden kontaktieren und diese auffordern, die illegale Verbreitung von Musik im Internet zu stoppen. Sollten die User nicht auf die Warnungen reagieren, könnten ihnen die Provider nach französischem Vorbild den Internet-Zugang drosseln oder ganz sperren, wie es in dem Bericht heißt. Auch der US-Filmverband Motion Picture Association of America (MPAA) will „Wiederholungstäter“ mit Internetsperren bestrafen (der WebStandard berichtete).

Offene Prozesse werden weitergeführt

Wie die Deals mit den Providern im Detail aussehen werden, habe die RIAA nicht kommentiert. Mit der neuen Strategie könne jedenfalls auch die umstrittene Herausgabe der Kundendaten umgangen werden. Denn die E-Mails sollen nicht von der RIAA direkt an die Kunden, sondern über den Provider geschickt werden. Die Identität der Filesharer soll dabei nicht der RIAA preisgegeben werden. Die Branchenvertretung wolle sich aber vorbehalten, in Fällen von sehr umfangreichem Filesharing, dennoch gerichtlich gegen die Nutzer vorzugehen. Zudem sollen noch offene Prozesse weitergeführt werden.

Kritiker: Kooperation mit Nutzern gefragt

Branchenkenner sind sich allerdings nicht sicher, wie effektiv eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Providern tatsächlich sein könne. Vielmehr solle man die Kooperation mit den Nutzern selbst suchen, meinen Piraterie-Experten. RIAA-Vorstand Mitch Bainwol ist der Meinung, dass die Klagen für mehr Problembewusstsein in der Öffentlichkeit gesorgt hätten und ohne die Klagen noch mehr Nutzer Filesharing betreiben würden. (red)


Christian Verfasst von:

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