… zumindest in Sheffield (GB), wo ein maskierter Wohltäter den Einwohner hilft.
Gute Nachrichten sind in Großbritannien derzeit eine Seltenheit. Die Finanzkrise wirkt sich noch verheerender aus als anderswo in Europa und die Prognosen zur Arbeitslosigkeit sind ebenso düster wie jene zum Budgetdefizit. Doch nun gibt es einen Lichtblick: Batman.
Zumindest behauptet ein Unbekannter, der seit Tagen in Sheffield einen karitativen Marathon hinlegt, er sei tatsächlich der echte Batman. Die einigermaßen triste Stahl- und Kohlestadt habe seinen Einsatz nun dringend nötiger als seine Heimat Gotham, sagt er in Interviews.
Briten lieben „ihren“ Batman
Interviews muss der seltsame Herr im originalgetreuen Batman-Kostüm genügend geben, seit die britischen Medien auf ihn aufmerksam geworden sind. Die Bevölkerung kann von dem herzerweichenden Sonderling angesichts sonst so trister Aussichten gar nicht genug bekommen.„Batman“ wiederum nutzt die Medienpräsenz für seine Mission: Er fordert jeden auf, es ihm gleichzutun. Außerdem betont er, die wahren Helden seien Ärzte und Krankenschwestern, Lehrer und Kindergärtnerinnen und jeder, der etwas für die Gemeinschaft tue.
Grottenschlechter Akzent
Er sei nur ein Held, wenn er seine Maske aufhabe, betont der etwas ältere und pummelige Mann außerdem stets – im zivilen Leben jedoch nur ein „Playboy-Millionär“. In Wirklichkeit dürfte der „dunkle Ritter von Sheffield“ jedoch ein örtlicher Kleinunternehmer sein.Für sich fordert er nur, dass man ihn wirklich als „Batman“ akzeptiert und nicht nur jemanden, der Batman spielt. So spricht er etwa immer mit einem – ziemlich schlecht imitierten – US-amerikanischen Akzent, wenn er in seiner Superheldenrolle die Straßen sicher macht.
Eine „einfache Botschaft“
Man schätzt, dass er bisher etwa 10.000 Pfund (11.200 Euro) an Bedürftige verteilt und gespendet hat. Noch lieber packt er selbst an, etwa in Suppenküchen und Spitälern. Nicht einmal zum Einschlichten von neuer Ware in die Regale von Sozialmärkten ist er sich zu schade.Dem „Daily Express“ sagte der Mann, seine Botschaft sei „einfach“: Man müsse „kein Superheld und auch nicht superreich“ sein, um Gutes zu tun. Gegenüber der Nachrichtenagentur UPI meinte er: „Mir ist es egal, wenn manche Leute mich für einen Narren halten. Wenn ich damit andere anrege, ihre Zeit und ihr Geld einem guten Zweck zu widmen, war es das wert.“
Lukas Zimmer, ORF.at
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